Dörrmorsbach Information Nr. 22

22. Juli 2025

Liebe Dörrmorsbacherinnen und Dörrmorsbacher,

ich melde mich so kurz nach meinem Urlaub und so kurz vor der Sommerpause des Gemeinderates nochmal bei Euch, weil es Themen für unseren Ortsteil gibt, die Euch sicher interessieren und bei denen ich Euch auf den neuesten Stand bringen möchte.

Es sind drei:

  1. Veränderung der Buslinien 5 und 16

  2. Der weitere Ausbau der Wiesenstraße

  3. Der Neubau Dörrmorsbachstr. 26 (ehemaliges Anwesen Emil und Maria Aulbach)

Zu 1. Veränderung Buslinien 5 und 16

Eine für uns sehr einschneidende Entscheidung hat am Dienstag der Planungs- und Verkehrssenat der Stadt Aschaffenburg getroffen. Er hat beschlossen die Buslinie 5 ab dem nächsten Fahrplanwechsel (offiziell am 1.1.26 ) am Ortausgang in Gailbach enden zu lassen und also Dörrmorsbach nicht mehr anzufahren. Stattdessen soll die Anbindung von und nach Dörrmorsbach mit einem AST Taxi - System erfolgen. Die Buslinie 16 von Haibach/Grünmorsbach nach Dörrmorsbach wird ganz eingestellt.

Die Begründungen, die hierfür vorgebracht wurden, sind für mich zum Teil nicht stichhaltig (z.B. haben offensichtlich einige wenige Fahrer ein Problem mit dem Wenden des Busses auf der Wendeplatte), aber um einen Punkt kommen wir nicht herum, die Busverbindungen werden von uns Dörrmorsbachern deutlich zu wenig genutzt. Die Begründungen im Einzelnen könnt Ihr im übrigen detailliert nachlesen, wenn Ihr auf die webadresse: ris.aschaffenburg.de geht, dort auf den Punkt Sitzungen und dort wiederum auf das Datum 15.7. Planungs- und Verkehrssenat. Dann steht dort unter Pkt. 3 der Tagesordnung „Veränderung des städtischen Busnetzes“ der Beschlussvorschlag mit Begründung, der für den Teil zu Dörrmorsbach so verabschiedet wurde.

Ich will Euch jetzt mal mit ein paar Zahlen traktieren. Pro Tag, so die Messungen der AVG, nutzen maximal 64 Personen pro Tag den Bus der Linie 5 von oder nach Aschaffenburg (34 einsteigend, 30 aussteigend). Auf der Linie 16 sind das 4 – 5 Personen. Diese Zahlen muss man ja nun ins Verhältnis zu den angebotenen Fahrten setzen. Der Bus der Linie 5 fährt an Werktagen wie oft nach Dörrmorbach? Schätzt mal bevor Ihr weiterlest. Es sind................. 33-mal an Werktagen, 22 mal an Samstagen und 9 mal an Sonntagen. d.h. in der Woche gibt es 196 Verbindungen. Wenn man also diese Zahlen der Fahrten und der Fahrgäste ins Verhältnis setzt, wird klar, dass es auf dieser Strecke viele Leerfahrten gibt bzw. Busse sehr spärlich besetzt sein müssen. Dass das ökonomisch aber auch ökologisch wenig effizient ist, ist klar. Aber man kann eine solche Busverbindung auch nicht nur unter diesen beiden Aspekten betrachten. Diese Verbindung ist für uns Dörrmorsbacher eine Lebensader der Mobilität, für einige von uns die einzige, und wenn man die abschneidet, dann geht auch ein Wert an sich verloren und man kann sich dann schon ein wenig vergessen und abgehängt vorkommen.

Nun schlägt die AVG vor, anstelle der Buslinie 5 einen AST (AnrufSammelTaxi) Service zu installieren und die Schülerbeförderung wie bisher mit Bussen aufrecht zu halten.

Wie soll dieser AST Service funktionieren? Alle halbe Stunde, wie bisher, fährt ein Taxi von den bisherigen Haltestellen der Linie 5 nach Dörrmorsbach oder von Dörrmorsbach nach Aschaffenburg an die bisherigen Haltestellen. Dieses Taxi fährt aber nur dann, wenn man mindestens eine halbe Stunde vor der gewünschten Abfahrt das Taxi telefonisch oder per Internet zur gewünschten Haltestelle bestellt. Dann wird man mit diesem Taxi, auf dem direkten Weg nach Dörrmorsbach oder von Dörrmorsbach an die gewünschte Haltestelle gefahren. Man muss auch dieses Taxi, wenn man regelmäßig zur gleichen Zeit fährt, nicht jeden Tag neu bestellen, sondern kann es für einen ganzen Zeitraum bestellen. Das klingt zunächst gar nicht so schlecht, und soll auch nicht mehr kosten als bisher, dennoch bleiben ein paar Fragen offen:

  • Wie bewältigen das ältere MitbürgerInnen, die weder Handy noch Internet besitzen?
  • Wie reduzieren wir die Hemmschwelle insbesondere von älteren MitbürgerInnen anzurufen? (Das Thema hat uns auch beim Ortsbus beschäftigt, weswegen wir einen regelmäßigen Fahrplan eingerichtet haben.)
  • Wie geht das mit Kinderwagen, Rollstuhl, Rollator und sonstigen sperrigen Dingen?
  • Was machen Schüler mit ungewöhnlichen Anfangs- und Schlusszeiten der Schule? Ich bin mir sicher, dass Euch noch mehr Fragen dazu einfallen. Deshalb habe ich mit der AVG telefoniert. Sie bietet an, zu einer Informationsveranstaltung zu kommen, bevor sie in die Detailplanung einsteigen und sie wollen dann versuchen, unsere Forderungen und Wünsche aufzunehmen und zu berücksichtigen. Ich werde eine solches Treffen, zeitnah initiieren. Auch unser Bürgermeister befürwortet eine solche Veranstaltung.

Lasst mich noch ein paar Worte zum Prozess dieser Entscheidung und der Information darüber verlieren. Ich habe anfangs der letzten Woche eher zufällig erfahren, dass es Überlegungen gibt, die regelmäßige Busverbindungen einzustellen und daraufhin im nichtöffentlichen Teil der Finanzausschusssitzung unseren Bürgermeister gefragt was an der Sache dran sei. Nichtöffentlich deshalb um erstmal zu prüfen, ob da was dran ist, ohne Verunsicherung auszulösen. Nun dürfte ich Euch nicht mal die Antwort berichten, wenn wir nicht gestern in einer weiteren Ausschusssitzung die gleiche Frage öffentlich gestellt hätten (wir wussten jetzt ja, da ist was dran). Die Antwort ist in etwa die gleiche. Am 2.7. hat die AVG die Gemeinde Haibach in Form unseres Bürgermeisters und unseres Bauamtsleiters von diesen Absichten unterrichtet. Allerdings sei dort so unser Bürgermeister, nicht davon die Rede gewesen, dass diese Entscheidung noch Mitte Juli gefällt würde, sondern man sei von einem Zeitraum September ausgegangen. Auch deshalb habe er keine Veranlassung zu kurzfristiger Information und schnellem Handeln gesehen. Im Stadtrat ist diese Unterredung so berichtet worden, dass Haibach dieser Planung gegenüber keine Einwände habe. Ein grundlegendes kommunikatives Missverständnis? Wir müssen jetzt einfach versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Noch ein Satz zu der Nachricht des AFD Stadtrates in diesem Entscheidungsgremium, die im Ort kursiert, und in der er den Anschein erweckt, die Interessen der Dörrmorsbacher zu vertreten. Ich hab nachgehört in der Sitzung kam von ihm zu diesem Punkt kein Wort. Ein sehr gut bekanntes Verhalten der AfD, hinterher meckern und klagen, aber wenn‘s drauf ankommt, kommt nix, schon gar keine Lösungsbemühung.

Zu 2. Weiterer Ausbau Wiesenstraße

Ich habe Euch ja beim letzten Mal über das Problem mit der Mauer auf der linken Seite aufwärts für den weiteren Ausbau der Wiesenstraße unterrichtet. Das gestaltet sich in der Zwischenzeit doch nicht ganz so einfach. Sie zu entfernen und durch L-Steine ersetzen, würde auch die dort stehende Garage in Mitleidenschaft ziehen und der Neubau würde im Zweifel auch den Besitzer belasten. Es wird jetzt nach Verankerungsmöglichkeiten der Mauer gesucht, aber das ist nicht so einfach. Ich habe deshalb auf Anregung eines Anwohners den Vorschlag gemacht, den Teilbereich der Straße bis ca. 1 Meter vor Beginn der Mauer fertigzustellen. Das würde zum einen die Interessen Anwohner befrieden und zum anderen den Zeitdruck aus der Mauerentscheidung nehmen. Darüber hinaus eröffnet sich damit die Möglichkeit zu überprüfen, ob für den oberen Teil der Wiesenstraße überhaupt ein Aufgraben der Straße nötig ist oder ob der Kanal dort grabenlos saniert werden kann und damit einiges an Geld gespart werden kann.

Zu 3. Neubau Dörrmorsbacherstraße 26 ( ehemaliges Anwesen Emil und Maria Aulbach)

Dort wird nach dem Abriss des Anwesens jetzt ein 6-Familienhaus gebaut. Ein ziemlich großes Gebäude, bei dem ich meine Zweifel habe, ob sich das in unser Ortsbild integriert. Es liegt ja immerhin in Sichtweite unseres Ortskerns. Darüber hinaus werden 2 der nötigen 12 Stellplätze nach unten auf die Wiesenstraße gebaut. Da sind schon Zweifel angebracht, ob die dann auch genutzt werden, oder ob das Parken im Ortskern nicht einfach enger werden wird. Ich war bei der entscheidenden Sitzung nicht da. Wahrscheinlich ist, dass ich dagegen gestimmt hätte. Aber man muss auch wissen, die eigentlich genehmigende Behörde ist nicht die Gemeinde Haibach, sondern das Landratsamt. Da dieser Bauplatz keinem Bebauungsplan unterliegt, hat der Bauherr alle ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausgenutzt und dafür vom Landratsamt grünes Licht bekommen. Vorschläge zu Redimensionierung des Baukörpers seitens unseres Bauamtes sind an der Genehmigung durch das Landratsamt gescheitert. Deshalb ist alles was da passiert rechtens und wäre von uns auch nicht veränderbar gewesen. Am Wochenende findet unser alljährliches Bergwaldfest unseres Musikvereins statt. Lasst uns gemeinsam feiern und dabei unseren Musikverein unterstützen, der ein wichtiges Aushängeschild unseres Dorfes ist. Also viel Spaß und einen schönen Sommer. Und Ihr wisst wenn‘s was gibt rührt Euch.

Mit vielen Grüßen

Bernd Oppenrieder

Tel.: 06021/632422

E-mail: bernd.oppenrieder@icloud.com

PS. Am 8.3.26 ist Kommunalwahl. Wir sollten Dörrmorsbacher Gemeinderäte haben insbesondere junge Leute. Also wer Interesse und Lust hat meldet Euch einfach. Es ist schön und befriedigend an der Entwicklung Haibachs mitgestalten zu können.

Teilen