Bericht aus der Gemeinderatssitzung vom 17.04.24

18. April 2024

Wir möchten von einigen wenigen Punkten aus der letzten Gemeinderatssitzung berichten.

Der wichtigste Tagesordnungspunkt der Sitzung war die Berichterstattung zum Verkehrsgutachten zum Klinikumsverkehr durch die Sachverständigen des von uns beauftragten Büros Obermeyer.

Generell kann man sagen, das Ergebnis dieses Gutachtens ist eine wertvolle Stütze zu unserem Vorhaben, gegen die Erweiterung des Bebauungsplanes des Klinikums um mehr als das Doppelte, Klage zu erheben. Und dabei geht es uns, wie in der Sitzung auch betont, nicht um die Verhinderung des Ausbaues, der ist für unser aller medizinische Versorgung wichtig, sondern um die vollkommen unzureichende Verkehrserschließung des Klinikums bereits heute und erst recht für den künftigen Ausbau.

Haibach ist damit vor allem in der Büchelbergstr., dem Sponackerweg, der Hohe-Kreuzstr., der Eckenerstr und der Aschaffenburger Str. belastet. Bereits heute fahren bereits 720 Fahrzeuge pro Tag im Durchgangsverkehr (direkt und erweitert) durch Haibach zum Klinikum. Wobei diese Zahl die Untergrenze der Belastung beschreibt, weil nur die Autos erfasst werden konnten, die mit eingeschaltetem Handy die Messstellen passierten.

Diese Zahl könnte sich bis 2030 mit den bereits jetzt fest geplanten Erweiterungen auf 1200- 1300 erhöhen und bei Vollausbau auf ca. 2500 Fahrzeuge erhöhen. Bereits jetzt , so der Gutachter, sei die Ortsdurchfahrt Haibach hoch belastet und dann zähle jedes Prozent das zusätzlich dazu komme schwer und nach seinem Wissen und seiner Erfahrung hängen solche Kliniken immer sonst im Lande mit der Verkehrsführung an größeren Staatsstraßen und nicht an solch kleinen Ortsdurchfahrten wie bei uns. Damit wird unsere generelle Haltung deutlich bestätigt.

Bei der Simulation der Verkehrsströme beim Bau der Berliner Allee ist der Gutachter unseres Erachtens nach zu pessimistisch. Er glaubt, dass wenn diese Straße bis zum Klinikum ausgebaut werden würde und sonst nichts passiert, der Durchgangsverkehr sich lediglich um 100 Fahrzeuge reduzieren würde.

Das sehen wir deutlich optimistischer. Dank der Analyse wissen wir, dass ca. 350 Fahrzeuge pro Tag den Weg von Aschaffenburg kommend über die Würzburgerstr. und dann über den Sponackerweg bzw. die Aschaffenburger Str. suchen. Warum diese Fahrzeuge nur zu einem kleinen Teil, die dann ja vorhandene Berliner Allee nutzen sollten verstehen wir nicht. Wir glauben, dass die Fahrzeuge dieser Herkunft alle die Berliner Allee nutzen werden, weil kürzer und bequemer, und dass dies auch ein kleinerer Teil der Fahrzeuge aus der Richtung Bessenbach tun würden. Somit kommen wir auf ein Entlastungspotential für Haibach von ca. 400 – 500 Autos pro Tag beim bloßen Bau der Berliner Allee. Das ließe sich noch steigern, wenn man den „Durchfahrwiderstand“ durch Maßnahmen wie Tempo 20 in Haibach oder versetzt parkende Autos erhöhen würde.

Also unserer Meinung nach wäre der Bau der Berliner Allee auf alle Fälle ein große Entlastung für den Verkehr in Haibach und damit vor allem für die Anwohner der genannten Straßen. Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass dies geschieht.

In die gleiche Richtung, wenn auch mit weniger Gewichtung, zielt der Antrag unserer Fraktion, die Büchelbergstr, Aschaffenburger Str. und die Freiheitsstraße für den Durchgangsverkehr von LKWs größer 3,5t zu sperren. Ausgenommen sollen hierfür Anlieger- und Anlieferverkehre sein. Der gleiche Gutachter spricht auch dort von einer erheblichen Belastung dieser Straßen vor allem der Büchelbergstr..

Mit einem Durchfahrtsverbot könnte diese Belastung sinken. Jeder LKW weniger ist gut für die Anwohner. Das gilt insbesondere für die Fälle in denen LKWs bei Staus am Ring oder auf der Autobahn Abkürzungen suchen. Und auch der Gutachter schlug deshalb schon in Verkehrsgutachten von vor 2 Jahren nach der Bürgerbefragung diese Maßnahme vor.

Deshalb ist es für uns nur schwer verständlich, dass Teile unseres Rates immer noch ein Problem sehen dies umzusetzen. Zumal eine solche Maßnahme keinen Haibacher Bürger einschränken würde, sondern nur durchfahrende LKWs ohne Bezug zu Haibach treffen würde.

Bleibt gesund und zuversichtlich.

Herzliche Grüße

Bernd Oppenrieder

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