Dörrmorsbach Information Nr. 14

17. Dezember 2022

Liebe Dörrmorsbacherinnen und Dörrmorsbacher,

So kurz vor Weihnachten möchte ich mich nochmal bei Euch rühren. Es hat in der letzten Gemeinderatssitzung am 7.12. (von der im Mainecho sehr sparsam berichtet wurde) und auch in dieser Woche noch Entscheidungen und Ereignisse gegeben, über die ich Euch noch informieren möchte.

Auf 5 Punkte möchte ich näher eingehen:

  1. Kanal- und Straßensanierung Wiesenstraße

  2. Bausparverträge für die Gemeinde

  3. Ortsverbindungsstraße

  4. Glasfaser

  5. Gemeinderat selbst

zu 1: Kanal- und Straßensanierung Wiesenstraße

Wie ich Euch schon vor geraumer Zeit mitgeteilt habe, ist der Kanal und auch die Straße in und unterhalb der Wiesenstraße dringend sanierungsbedürftig. Das Gesamtprojekt ist in 2 Bauabschnitte gegliedert.

  • Bauabschnitt ist der Kanal, der im Grund verläuft und dort auch als Sammler der Abwässer Grubenäcker, Laurentiusweg und auch Kirchstraße dient. Für diesen Bauabschnitt wurde bereits der Auftrag an ein Bauunternehmen vergeben. Der konkrete Start der Baumaßnahmen im Oktober wurde durch Materialengpässe bei der Baufirma verhindert. Sobald das Wetter es sinnvoll erscheinen lässt, soll es allerdings losgehen.

  • Die Planung des 2. Abschnittes – Kanal in der Wiesenstraße selbst und Straßengestaltung Wiesenstraße wurde in der letzten Gemeinderatssitzung verabschiedet. Dabei wurde beschlossen, dass der Mischwasserkanal in der Wiesenstraße einen Durchmesser von 50 cm erhält. Dieser Mischwasserkanal wird von einem sogenannten Drainagekanal mit 30 cm Durchmesser begleitet, der insbesondere die Drainage der Straße, die Überläufe von Hauszisternen und evtl. Quellen aufnehmen soll und dieses Oberflächenwasser dann unten im Loch direkt in den Bach einleitet. Für die Straßengestaltung haben wir uns für einen flächengleichen Ausbau entschieden, d.h. es wird in der Wiesenstraße keinen Gehsteig mehr geben, sondern die Straße wird bis an die Grundstücksgrenzen gehen und das Oberflächenwasser der Straße wird in einer leichten Rinne aufgefangen, die ein wenig versetzt zur Mitte verläuft, um das Straßengefälle auszugleichen. Diese Gestaltung der Straße hat den Vorteil, dass damit mehr Parkraum geschaffen wird, und das Risiko wegen Gehsteigparkens einen Strafzettel zu bekommen, verschwindet. Darüber hinaus glaube ich auch, dass eine solche Gestaltung den Wohnstraßencharakter der Wiesenstraße unterstreicht. Natürlich bleibt der untere Teil der Straße zum Loch hin für Fahrzeuge weiter gesperrt.

Ganz preiswert ist die Sache nicht. Für den 1. Bauabschnitt sind Kosten von 0,87 Mio. € für den 2. Bauabschnitt 2,7 Mio. € veranschlagt d.h. die Gesamtmaßnahme kostet ca. 3,6 Mio. €.

zu 2: Bausparverträge für die Gemeinde

Ebenfalls in der letzten Gemeinderatssitzung wurde das Thema Bausparverträge für die Gemeinde behandelt. Die Idee dahinter ist, dass die Gemeinde Bausparverträge mit einer Laufzeit von 10 Jahren und darüber abschließt, um sich am Ende der Laufzeit geringere Kreditzinsen zu sichern.

Ich muss Euch sagen, über dieses Vorhaben habe ich mich richtig geärgert. Warum? Es ist noch nicht mal 9 Monate her, da hat uns die Kämmerei der Gemeinde vorgerechnet, dass wir spätestens 2025 11 Mio.€ Schulden haben werden und uns aufgefordert, unbedingt die Grundsteuer um fast 10% zu erhöhen. Was dann auch geschehen ist. Ich war damals schon außerordentlich skeptisch und habe dem Gremium vorgerechnet, dass wir keine solche Schulden haben werden und die Steuererhöhung deshalb vollkommen überflüssig sei. Leider hat nur unsere Fraktion dagegen gestimmt. Wenn also die Prognose mit den Schulden stimmen sollte, müssten wir die Bausparverträge ja aus Krediten finanzieren und dafür Kreditzinsen bezahlen. Dann wären sie wirtschaftlich bestimmt nicht mehr sinnvoll, weil ja dann die Kreditzinsen zur Finanzierung der Bausparverträge sicher die Zinsersparnis am Ende der Verträge übersteigen würde. Das Ganze ist auch deshalb ärgerlich, weil wir im Moment gar nicht wissen wie unsere mittelfristige Finanzplanung /-prognose aussieht. Die Entscheidung, die letztendlich im Gemeinderat getroffen wurde, keine Bausparverträge abzuschließen, steht deshalb auch auf nicht ganz sicherem Grund.

zu 3: Ortsverbindungsstraße

Die Untersuchungen der Unebenheiten der Ortsverbindungsstraße und der veränderten Konsistenz des Asphaltes dort sind im Oktober von einem Fachbüro erledigt worden. Leider liegt noch kein Ergebnis vor.

zu 4: Glasfaser

Leider nix Neues, auch mit der neuen Firma bleibt alles ungewiss.

zu 5: Gemeinderat selbst

Wie ihr vielleicht gelesen oder gehört habt, sind Beate Konrad, Toni Stahl (beide aus Dörrmorsbach) und Jürgen Großmann am Ende aufgrund einer Auseinandersetzung um einen möglichen Hauskauf in der Schollstraße aus der CSU-Fraktion ausgetreten und werden eine eigene Fraktion bilden. Darüber hinaus ist Jürgen Großmann auch von seinem Amt als 2. Bürgermeister zurückgetreten.

Begründet haben sie dies mit einem mangelnden Vertrauensverhältnis zu Bürgermeister und CSU-Fraktion. Eine Kommentierung dieses Vorganges ist aus Sicht der SPD-Fraktion bzw. meiner Sicht nicht angebracht. Wir werden also in der 1. Sitzung des neuen Jahres einen neuen 2. Bürgermeister wählen müssen und die Ausschüsse neu besetzen müssen.

Allerdings möchte ich noch etwas anfügen, nachdem ich das heutige Mainecho (Samstag 17,12.) gelesen habe und ziemlich irritiert war. Dort äußert unser Bürgermeister, der Gemeinderat habe sich mehrere Male in nichtöffentlichen Sitzungen mit dem Thema Schollstraße befasst. Auf eine Aufforderung von ihm sei von den Fraktionen nichts gekommen und dann sei ein weiterer Kaufinteressent aufgetaucht. Darüber hinaus fühle er sich ausgebootet, weil eine Sitzung aller Fraktionsvertreter mit dem Heimat- und Geschichtsverein ohne ihn stattgefunden habe. Natürlich kann ich nicht beurteilen ob das unser Bürgermeister auch so in diesen Zusammenhängen gesagt hat oder ob das im Mainecho missverständlich dargestellt wurde, aber meine Erinnerung ist, dass der Gemeinderat, seit der letzten Wahl, sich vor dieser letzten Sitzung überhaupt nicht mit Thema Hauskauf Schollstraße beschäftigt hat. Lediglich in der Novembersitzung hat der Bürgermeister uns Gemeinderäte, quasi beim Hinausgehen, dazu aufgefordert, uns mit diesem Thema zu befassen, weil ein weiterer Kaufinteressent aufgetaucht sei.

Diese Aufforderung hat dann zu dem umstrittenen überfraktionellen Treffen mit dem Heimat- und Geschichtsverein und zu einem vorbereiteten Antrag für die Dezembersitzung geführt. Also vom Gemeinderat ist sehr wohl etwas gekommen und weil deshalb ein Treffen mit dem Heimat- und Geschichtsverein stattfindet, um zu erörtern, was mit diesem Anwesen gemacht werden könnte, ist man nicht gleich ausgebootet. Sondern solche Treffen sind, ob mit oder ohne Bürgermeister, eine gute Voraussetzung für fruchtbare und sachgerechte Erörterungen im Gemeinderat.

Jetzt wünsch ich Euch allen, noch ein paar besinnliche Adventstage, frohe und auch genussreiche Weihnachten und einen munteren und erwartungsfrohen Start in ein neues Jahr 2023, das Euch rundum gelingen möge. Habt viel Freude am Leben, habt Glück und Erfolg bei all dem was Ihr anpackt, erfüllt Euch vielleicht den einen oder anderen Traum und vor allem, bleibt gesund. Im letzten Jahr haben wir uns gewünscht, dass wir nach dem vermaledeiten Virus wieder miteinander feiern können. Das ist uns hier in Dörrmorsbach grandios gelungen. Denkt nur an das tolle Fest des Spessartechos erstmals auf dem Sportplatz und an die gelungene 50-Jahr Feier von Olympic 72. Gehen wir also das neue Jahr zuversichtlich an, auch wenn der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation und die stetig wachsende Klimakrise uns die Sorgenfalten ins Gesicht zeichnen.

Wir sehen es bei uns, wenn wir zusammenhelfen und zusammenarbeiten, können wir Herausforderungen erfolgreich bewältigen und unsere Dorfgemeinschaft bleibt dabei obendrein noch lebendig.

Also dann herzliche Weihnachtsgrüße, kommt gut in ein freudvolles 2023 und vor allem bleibt zuversichtlich und gesund.

Bernd Oppenrieder

Tel.:06021/632433

Mail: bernd.oppenrieder@icloud.com

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