Dörrmorsbacher Infoblatt von Bernd Oppenrieder

03. Dezember 2020

Liebe Dörrmorsbacherinnen und Dörrmorsbacher!

Ich melde mich mal wieder mit Informationen aus dem Gemeinderat bei Euch, weil es in der letzten Gemeinderatssitzung 1 Entscheidung und 2 Informationen gegeben hat, die für uns in Dörrmorsbach wichtig sind.

1. Ausbau Ortsverbindungsstraße Dörrmorsbach - Haibach

In der letzten Sitzung haben wir eine Entscheidung getroffen über den 3. Bauabschnitt der Ortsverbindungsstraße. Dieser 3. Bauabschnitt behandelt im Wesentlichen den Einmündungsbereich der aus Gailbach kommenden Straße (AB11s) auf die Ortsverbindungsstraße. Das Ingenieurbüro Jung präsentierte uns eine Planung mit einer Gesamtinvestitionssumme von ca. 450.000 € (die im Main-Echo genannte Summe von ca. 378.000 € stellt nur die reinen Baukosten ohne Kosten der Planung usw. dar). An dieser Planung (siehe Skizze auf Seite 4) habe ich 2 Dinge bemängelt:

  • Bei der Planung fehlt aus meiner Sicht eine Verschwenkung vor der Ortseinfahrt, um die Autos, von Haibach kommend, vor dem Ortsschild abzubremsen. Dies ist meiner Meinung aus 2 Gründen wichtig. Die breite, leicht abschüssige und vermeintlich gut übersichtlichen Straße verleitet zum schnellen Fahren (wie überhaupt die ganze Ortsverbindungsstraße). Ich befürchte, dass zu viele Autos deutlich zu schnell in unseren Ort reinfahren werden. Das ist zum einen für die Anwohner und uns Bewohner gefährlich. In diesem Bereich überqueren aber auch viele Spaziergänger und Wanderer die Straße, die von Haibach kommend in Richtung Hohe Warte gehen. Zum anderen macht schnelles Fahren auch das Einbiegen von Gailbach kommend auf die Ortsverbindungsstraße gefährlicher.

  • Ich halte diese Planung für deutlich überdimensioniert und zu teuer. Die Einmündungsfläche wird meiner Meinung nach doppelt so groß wie heute. Alleine der Einmündungstrichter wird von heute ca. 20 m. auf ca. 30 m. erweitert. Begründet wird diese sehr großzügige Planung mit der Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Einmündung und ihrer Verkehrssicherheit. Ich habe dort weder häufige Überlastungssituationen noch einen Unfallschwerpunkt feststellen können. Und diese großzügige und breite Einmündung mündet dann in Richtung Gailbach in eine Straße die 5,24 m. breit ist und auf absehbare Zeit auch bleiben wird. D.h. die ganze Großzügigkeit des Ausbaus endet nach ca. 20 m. und ist weitestgehend nutzlos. Das letztendliche schlagende Argument für den großen Ausbau war dann, dass es Ausbauvorschriften gibt, die diese Größe erzwingt und an die Förderungen gebunden sind. Ich bin bei diesem Argument einfach skeptisch, weil ich es für eher unwahrscheinlich halte, dass es für eine Situation nur eine mögliche Handlungsalternative gibt. Und ich werde mich darüber auch noch informieren. Was die Kosten von 453.000 € anlangt, so wurde argumentiert, dass diese auf die Stadt Aschaffenburg (23%), den Landkreis (36,5%) und die Gemeinde Haibach (40,5%) aufgeteilt würden und es darüber hinaus noch eine Förderung von Bayern von ca. 40 – 50% gäbe. Mal ganz davon abgesehen, dass das im günstigsten Fall für Haibach immer noch ca. 92000 € an Kosten bedeutet – wie oft diskutieren wir über weit kleinere Summen-so müssen doch die gesamten 453000 € aus unseren Steuergeldern finanziert werden. Für eine Baumaßnahme deren Nutzen ich nicht erkennen kann, ist das einfach verdammt viel Geld.

  • Diese Planung ist meines Erachtens nach nicht nur nutzlos und teuer, sondern sie ist auch noch ökologisch nachteilig, weil damit eine doppelt so große Fläche versiegelt wird, wie heute. Und das in Zeiten in denen überall überflüssige Versiegelung von Flächen vermieden werden soll.

Leider haben wir uns mit unserer Argumentation nach einer Planung einer Verschwenkung zur Verlangsamung des Verkehrs nicht durchsetzen können. Zur Begründung der Ablehnung wurden zusätzlich anfallende Kosten und Schwierigkeiten bei der Planung angeführt. Auch eine Verkleinerung der Gesamtplanung und damit eine Verringerung der Kosten wurden im Gemeinderat abgelehnt, weil man der Argumentation des Ingenieurbüros folgte, es gäbe keine andere Planungsmöglichkeit.

Was den Ausbau des 2. Bauabschnittes der Ortsverbindungsstraße anbelangt, so kommt man damit ja gut voran. Aber trotz intensiver Nachfrage lassen sich die Verantwortlichen nicht dazu bewegen, ein früheres Datum als den versprochenen September 2021 als Fertigstellungstermin zu benennen. Ich werde an diesem Punkt immer wieder nachhaken, um eine möglichst frühe Öffnung der Straße zu erreichen. Leider habe ich auch einen abschlägigen Bescheid für die Frage bekommen, ob in den Wintermonaten die Straße gegebenenfalls mit Ampelregelung einspurig geöffnet werden kann. Ich habe aber die Idee von Reinhard Schüssler bei unserem Bauamtsleiter hinterlegt, dass dann der Winterdienst für die Straße nach Bessenbach zuverlässig und gut sein muss.

2. Gasversorgung Dörrmorsbach

Unser Bürgermeister hat auf Nachfrage mitgeteilt, dass unser Gasversorger EMS mit der Aschaffenburger AVG Gespräche aufgenommen hat, die Gasversorgung für uns über Gailbach zu bewerkstelligen, weil eine Versorgungsleitung über Bessenbach zu teuer werden würde. Nach seiner Einschätzung kann das, wenn überhaupt, erst frühestens im Jahr 2022 geschehen. Ich denke, wenn es Corona erlaubt, sollten wir uns mit dem Bürgermeister mal in Dörrmorsbach zusammensetzen, um herauszufinden, ob es auch noch Alternativen zum Gas gibt.

3. Glasfaserausbau Dörrmorsbach

Die Glasfaser AG wird im Dezember den Verteilungsknoten am Kapellenplatz setzen. Wann dann die einzelnen Hausanschlüsse gelegt werden, steht noch nicht fest.

4. Brunnen Kirchenelsengrund

Das Landratsamt will das Wasserschutzgebiet rund um unseren Brunnen Kirchenelsengrund auflösen und ihn damit für die eventuelle weitere Trinkwassernutzung unbrauchbar machen. Der Grund hierfür ist, dass das Wasserschutzgebiet in den Steinbruch hineinragt und dass dies gesetzlich nicht geht. Bei einer Besprechung im Landratsamt mit u.a. unserem Bürgermeister, Toni Stahl und mir, haben wir alle deutlich gemacht, dass dieser Zustand des Nebeneinanders von Wasserschutzgebiet und Steinbruch nun schon seit 23 Jahren existiert und auch nicht kurzfristig geändert werden sollte. Die Gemeinde Haibach wird eine Messung der Fließrichtung des Wassers in Auftrag geben, die herausfinden soll, ob der Steinbruch auch tatsächlich zum Wassereinzugsgebiet des Brunnens gehört. Nach dieser Messung kann das tatsächlich nötige Wasserschutzgebiet des Brunnens festgelegt vv und danach festgestellt werden, ob der Brunnen zur Trinkwassergewinnung genutzt werden kann. Unser Bürgermeister wird sich bei der Regierung von Unterfranken dafür einsetzen, dass vorher keine Entscheidung getroffen wird.

So nun genug der Information. Wenn es Fragen gibt, ruft mich an (Tel. 632433) oder schreibt mir eine Mail (bernd.oppenrieder@arcor.de.) Ich wünsche Euch allen, trotz des Virus, einen schönen Advent. Bleibt gesund und zuversichtlich.

Herzliche Grüße Bernd Oppenrieder

Ausbau Dörrmorsbacher Straße 1
Die Planung der neuen Einmündung. Der alten Straßenverlauf ist durch die graue Linie markiert, die rechts um die geplante Insel geht.
Ausbau Dörrmorsbacher Straße 2
Auf dieser Skizze seht Ihr ganz unten die geplante Behelfsstraße die nötig wird, damit wir in der geplant 3monatigen Bauzeit nicht nur über Bessenbach fahren können.

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