Haibacher Umweltschutz. Leider sind wir nicht so gut, wie wir glaubten.

18. Februar 2020

In der Gemeinderatssitzung vom 29.01.2020 präsentierte die Hochschule Amberg eine Analyse des Energieverbrauchs und des daraus resultierenden CO2 Verbrauchs der gemeindlichen Liegenschaften Haibachs von 2014 bis 2019.

Zusammenfassend ist das Ergebnis: Wir emittieren im Jahr in allen gemeindlichen Liegenschaften ca. 1.300 Tonnen CO2. Trotz einiger Maßnahmen im Umweltschutz haben wir in den letzten 5 Jahren keine Reduktion des CO2 Ausstoßes geschafft. Wir schicken 2019 genauso viel CO2 in die Luft wie 2014. Das was wir in einigen Bereichen eingespart haben (z.B. Kultur- und Sporthalle) verbrauchen wir in anderen Bereichen mehr (z.B. Schule). Wir müssen leider sagen: Wir hier in Haibach haben, was unsere gemeindlichen Liegenschaften anlangt, die Ziele, die sich aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ergeben, nicht erreicht. Und das hat einen Grund:

Die Mehrheit unseres Gemeinderates aus CSU und FWG betreiben bisher nur einen passiven Umweltschutz; d.h.:

  • Umweltschutzaktivitäten werden nur meist dann beschlossen, wenn es sich im Zusammenhang mit einer Hauptmaßnahme ergibt.
  • Es gibt kein eigenständiges Ziel zur CO2 Reduktion, sondern was erreicht wird, ergibt sich und bleibt im Unklaren, weil wir die Wirkung der einzelnen Maßnahmen meist nicht kennen.
  • Bis zum 29.1. wusste man gar nicht wieviel fossile Energie in der Gemeinde verbraucht wird und wieviel CO2 damit emittiert wird. Das ist auch jetzt noch unbekannt, weil in der vorgestellten Studie nur der Verbrauch der gemeindlichen Liegenschaften untersucht wurde, nicht aber der Verbrauch aller Maschinen, Autos und sonstiger Energieverbraucher.

Diese Einstellung bringt uns, wie man an der Entwicklung der letzten 5 Jahren sehen kann, nicht wirklich weiter. Deshalb brauchen wir eine Veränderung.

Wir von der SPD wollen eine aktive Umweltpolitik.

Deshalb haben wir schon 2018 im Gemeinderat einen Antrag zu einer aktiven Umweltpolitik gestellt. Dabei haben wir folgende Forderungen gestellt:

  • Die Gemeinde erstellt eine Energiebilanz in der die gesamten CO2 Emissionen der gemeindeeigenen Energieverbrauchsstellen festgestellt und errechnet werden.
  • Auf der Basis dieser Bilanz wird vom Gemeinderat beschlossen, in den nächsten 10 Jahren diese CO2 Emissionen um 50% zu reduzieren.
  • Die Reduktion soll in jährlichen Schritten von jeweils 5% geschehen.
  • Die Verwaltung wird beauftragt die jährlich notwendigen Schritte zusammen mit Fachberatern zu erarbeiten und dem Gemeinderat zur Entscheidung vorzulegen.
  • Es gibt eine jährliche Berichterstattung über die erreichten Einsparungen.

Der Bericht der Hochschule Amberg macht eindeutig klar:

Wir brauchen eine aktive Umweltpolitik

Wenn wir als Gemeinde unseren notwendigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele erreichen wollen. Wir wollen das unbedingt. Das sind wir unseren Kindern und Enkeln schuldig.

Deshalb werden von der SPD alles daransetzen, im Gemeinderat diese aktive Umweltpolitik auch umzusetzen. Dafür haben wir ein detailliertes Ziel erarbeitet, für die wir im Gemeinderat kämpfen werden.

Leider hat dieser Antrag keine Mehrheit bei der CSU und FWG gefunden. Die Gründe für die Ablehnung waren:

  • Unser Ziel den CO2 Ausstoß in 10 Jahren um 50% zu reduzieren, sei überambitioniert. Obwohl nur so das Pariser Klimaschutz-Ziel - eine Steigerung der Temperatur um höchstens 2 Grad – eingehalten werden kann und obwohl nur wenige Tage später CSU Ministerpräsident Söder das 50 % Ziel für ganz Bayern ausgab.
  • Der Antrag beschreibe nicht im Einzelnen die Umsetzungsmaßnahmen, obwohl das natürlich die Aufgabe von kompetenten und erfahrenen Spezialisten ist, die wissen wie man das Ziel zuverlässig und kostengünstig erreicht werden kann.

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